DIE STADTDENKEREI bietet spielerische, niedrigschwellige und unkonventionelle Baukulturvermittlung, die Spaß macht!
Wir werten ganze Städte (aber auch Stadtteile, Planungsareale oder einzelne Stadtaspekte und Architekturen) auf, indem wir die Wahrnehmung der Bürger verändern und sie entdecken lassen, was sie im Alltag übersehen, für selbstverständlich oder nicht betrachtenswert halten. Wir setzen spielerische Verfahren, alternative Stadtführungen, fiktive Geschichten und Minimal-Interventionen ein, die darauf abzielen, die vertraute Alltagsumgebung aus einer neuen Perspektive zu erleben, und sorgen für kleine Verfremdungen oder Irritationen. Wir zeigen den Bürgern, dass sich der Schlüssel zu einer schöneren Stadt im eigenen Kopf befindet, und dass ihre eigene Aufmerksamkeit zu einer Verschönerung der Stadt beitragen kann!
DIE STADTDENKEREI bietet innovative, eigensinnige und spielerische
• Aktivierungs- und Beteiligungsformate
• Placemaking-Verfahren
• Phase-0-Projekte
• Baukulturvermittlung für Kinder und Jugendliche
• Experimentelle Stadtführungen und Stadtwanderungen (auf Anfrage)
Gründerin der STADTDENKEREI ist Turit Fröbe, Architekturhistorikerin und Urbanistin.
Dr. Turit Fröbe ist Architekturhistorikerin und Urbanistin, hat Kunstgeschichte und Klassische Archäologie an der Philipps-Universität Marburg studiert, ein Masterstudium Europäische Urbanistik an der Bauhaus-Universität Weimar absolviert und an der Universität Hamburg promoviert. Von Oktober 2005 bis September 2017 war sie an der Universität der Künste Berlin zunächst als Wissenschaftliche Mitarbeiterin für Architekturgeschichte + Architekturtheorie im Studiengang Architektur tätig und später als Gastprofessorin (Oktober 2015 bis März 2017) und Wissenschaftliche Mitarbeiterin (November 2018 bis September 2019) im Bereich Ästhetische Bildung an der grund_schule der künste.
Turit Fröbe setzt sich seit Jahren auf praktischer, theoretischer und politischer Ebene für ein verbessertes baukulturelles Bewusstsein und eine qualitativ hochwertige Baukultur in unserer Gesellschaft ein. Ihr wichtigster Forschungs- und Interessensschwerpunkt ist seit Jahren die Baukulturelle Bildung. Als Architekturhistorikerin interessiert sie sich nicht nur für das Herausragende und Besondere, sondern als Urbanistin genauso für das Alltägliche, Sperrige und Ungeliebte. Sie ist Autorin der Publikationen Die Kunst der Bausünde und Eigenwillige Eigenheime. Die Bausünden der anderen sowie des Bestimmungsbuchs für moderne Architektur Alles nur Fassade (DuMont), das als kleine „Sehschule“ konzipiert ist. Parallel dazu forscht sie zur Baukulturellen Bildung: 2019 hat sie im Rahmen ihrer Lehrtätigkeit an der UdK Berlin eine Feldstudie durchgeführt, in deren Rahmen sie sich mit der vielrezipierten finnischen Architekturpolitik von 1998 beschäftigt hat. Im Auftrag des Bundesinstituts für Bau-Stadt- und Raumforschung (BBSR) hat sie eine Studie, Baukulturelle Bildung. Bestand, Bedarf, Wirksamkeit durchgeführt, in deren Rahmen sie sich mit der zur Situation der Baukulturellen Bildung im deutschen Schulsystem auseinandergesetzt hat (wird demnächst publiziert!). Sie gehört dem wissenschaftlichen Beirat an, der die Entwicklung Baukultureller Leitlinien für Deutschlandbegleitet.
Hinsichtlich der Frage, was Baukultur ist, vertritt sie eine relativ radikale Position.
Baukultur ist ...
... für mich zunächst einmal keine Frage der Qualität, sondern die Summe all dessen, was im gebauten Raum zu finden ist. Sie umfasst sämtliche baulichen Leistungen einer Gesellschaft – historische wie aktuelle, von der „Baukunst“ bis zur „Bausünde“. Es fehlt keineswegs an Baukultur, wie so oft moniert wird. Baukultur ist einfach da. Was hingegen häufig fehlt und gefördert werden sollte, ist ein Bewusstsein für Baukultur. Eine der wichtigsten Aufgaben der Baukulturvermittlung liegt meines Erachtens darin, den Bürgern Hilfestellungen zu geben, mit dem fertig zu werden, was schon da ist, und sie vielleicht sogar dafür zu begeistern! Heute ist es (zum Glück) nicht mehr möglich, sich all jener unliebsamen Architekturen und Strukturen vergangener Jahrzehnte zu entledigen, die möglicherweise nur aus der Mode geraten sind. Ein liebevoller, wohlwollender Blick kann dazu beitragen, dass sich die Bürger damit arrangieren und ihre Städte als lebenswerter empfinden.
Seit Jahren experimentiere ich mit Spielen und spielerischen Formaten, da sie sich hervorragend als Medium für die Baukulturvermittlung und das urbane Lernen eignen.
Spiele und spielerische Formate ...
... sind niedrigschwellig und eignen sich dazu, schnell Informationen zu vermitteln und aktives Wissen aufzubauen. Schon Johan Huizinga (1938) und Roger Caillois (1958) beschrieben als wichtigstes Charakteristikum des Spiels, dass eine gewisse Distanzierung von der realen Welt stattfindet. Wer spielt, unterwirft sich für die Dauer einer vorher definierten Zeit bestimmten Regeln, die ein kurzfristiges Heraustreten aus dem täglichen Leben mit all seinen Verpflichtungen und Routinen ermöglichen. Dadurch eröffnet sich ein Freiraum, in dem es möglich wird, sich auf Neues, Unerwartetes einzulassen, und der dazu einlädt, anders und unkonventionell zu agieren, zu reagieren und zu denken. Geschützt wird dieser Freiraum letztendlich dadurch, dass das, was im Spiel geschieht, nicht „ernst“ ist und keine Konsequenzen in der realen Welt hat. Ist das Spiel beendet, treten wieder die Regeln und Gesetze des Alltags in Kraft (Johan Huizinga). So kann man es im Spiel z. B. viel einfacher riskieren, ein hässliches Gebäude für eine bestimmte Zeit versuchsweise schön finden zu wollen, weil es nach dem Spiel ja wieder als hässlich empfunden werden kann…
Spielerische Formate bieten sich natürlich auch in der Baukulturvermittlung für Kinder und Jugendliche an…
Baukulturvermittlung für Kinder und Jugendliche
Wir bieten spielerische Konzepte an, in denen wir Kinder und Jugendliche zu Entdeckern machen, und sie zum Nachdenken, Spekulieren und Philosophieren über die gebaute Umwelt anregen. Dabei interessieren uns weniger die offiziellen Sehenswürdigkeiten, als vielmehr die unbeachteten „Würdigkeiten“ und verborgenen urbanen Qualitäten. Wir setzen in den Alltagsräumen der Kinder an und sensibilisieren sie für die gebaute Umwelt mit all ihren Erscheinungsformen.
Wir verzichten bewusst auf eine klassische Wissenvermittlung, knüpfen am bereits vorhandenen Wissen der Kinder an und versuchen ihre Neugierde zu wecken und auf diese Weise (Selbst-)Bildungsprozessse in Gang zu setzen. Wir gehen davon aus, dass ein Aha-Erlebnis ausreichen kann, um ein langfristiges Interesse nach sich zu ziehen.